- eigentlich
- ei·gent·lich Partikel; betont und unbetont; 1 verwendet, um auf einen Sachverhalt hinzuweisen, der dem Gesprächspartner meist nicht bekannt oder für ihn nicht erkennbar ist ≈ in Wirklichkeit: Eigentlich gehe ich nicht gern in die Disko (aber heute mache ich eine Ausnahme); Eigentlich heißt sie Augustine, aber jeder nennt sie Gusti2 verwendet, wenn man von etwas überzeugt ist und man einen Irrtum kaum für möglich hält: Eigentlich müsste der Brief jetzt fehlerfrei sein; Eigentlich müsste er jetzt zu Hause sein (normalerweise ist er um diese Zeit da)3 ≈ genau genommen, streng genommen: Eigentlich darf ich es dir noch nicht sagen, aber ich krieg den Job; Eigentlich müsste ich heute lernen (aber ich geh doch mit auf die Party)4 verwendet, wenn eine Erwartung nicht erfüllt wird oder wurde: Eigentlich müsste er schon längst hier sein (vielleicht ist etwas dazwischengekommen); Eigentlich hätte sie auch anrufen können (= ich bin enttäuscht, dass sie nicht angerufen hat)5 verwendet, um einen neuen Gedanken in ein Gespräch einzubringen: Wie geht es eigentlich deinen Kindern?; Wie spät ist es eigentlich?6 ≈ ursprünglich: Eigentlich wollte ich schon um zehn Uhr gehen, und jetzt ist es schon zwölf7 verwendet, wenn man (nach einiger Überlegung) zu einem bestimmten Ergebnis kommt: Eigentlich war der Film ganz gut8 verwendet, um eine Aussage einzuschränken: ,,Hast du was dagegen, wenn meine Schwester mitkommt?" - ,,Eigentlich nicht (aber ich finde die Idee nicht besonders gut)"
Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. 2013.